Qualitätshandbuch

15. Partizipation:

15.1     Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen

Partizipation bedeutet für unseren pädagogischen Alltag ein mitgestalten, mitwirken und mitbestimmen aller am Geschehen in der Einrichtung. Unsere Kinder haben ein Recht darauf, sich ihrem Entwicklungsstand entsprechend an Entscheidungen zu beteiligen, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen. Kinderbeteiligungen führen Kinder in die Regeln der Demokratie ein. Diese zu erleben bietet sich im Alltag unseres Kinderhauses an.

  • In der Kinderkonferenz erlebt das Kind Gesprächskultur und erfährt öffentliches Interesse an eigenem Erleben und an der eigenen Meinung
  • Die Kinder erfahren sich selbst als kompetente Partner
  • Hier werden Aktivitäten geplant, über Gruppenregeln diskutiert und Abstimmungen durchgeführt. Entscheidungsspielräume werden von den Erwachsenen eingeräumt
  • Bei der Gestaltung der Räume, der Dekoration und Materialbestückung der Themenbereiche sprechen wir das gestalterische Potenzial, die Neugierde und Phantasie der Kinder an. Vorschläge werden ernst genommen und als Diskussionsgrundlage verwendet
  • In der Freispielzeit entscheidet das Kind über Spielpartner, Spielort und Spielmaterial selbständig, in Absprache mit der Gruppe und unter Einhaltung der bestehenden Regeln
  • Im Gruppengeschehen übernehmen Kinder Aufgaben und Pflichten. So übernehmen die Vorschulkinder der Einrichtung die Patenschaft für jüngere Kinder und unterstützen die Gemeinschaft mit ihrem Vorbild
  • Als einen persönlichen Schatz pflegt jedes Kind im Kinderhaus seinen Portfolio-Ordner. Es erarbeitet die Inhalte mit dem Betreuungspersonal und diktiert Wesentliches.
  • Im Eingangsbereich haben die Kinder die Möglichkeit, vom „Wunsch- und Kummerkästchen für große und kleine Leute“ Gebrauch zu machen.
  • Beteiligung erhöht die Identifikation der Kinder mit unserem Haus, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und erleichtert soziale Integrationsprozesse. Sie initiiert gleichzeitig soziale Mitverantwortung.

15.2     Partizipation im Team

Beteiligungsprozesse sind in unserem großen Team unerlässlich. Von den Teammitgliedern werden ein eigenes pädagogisches Selbstverständnis und eine kritische Reflexion der eigenen Erziehungsarbeit vorausgesetzt. Eine Entwicklung zu initiieren und zu managen sowie die gemeinsam gefassten Schlüsse umzusetzen obliegt der Kinderhausleitung.

  • Unser Personal erkennt das Kind als kompetenten Partner an, der in seinem Streben nach Autonomie individuell unterstützt werden kann.
  • Ein Perspektivenwechsel ermöglicht es, die Sicht des Kindes auf unser Raum-, Ausstattungs- und Betreuungsangebot zu verstehen und ins pädagogische Angebot mit aufzunehmen.
  • Durch bewusste Beobachtung der Kinderinteressen können Bildungsthemen, Lernräume und Lernangebote initiiert werden.
  • Unser Personal ist offen und bereit in den Dialog mit den Kindern einzutreten. Dabei nimmt es nicht die Rolle des Wissenden ein, sondern vielmehr des Fragenden und zur Unterstützung bereiten Partners.
  • Eine monatliche Beratung im Gesamtteam und regelmäßige Erzieher- oder Kleinteamsitzungen bieten den Rahmen zum Austausch, zur Planung und zur Reflexion.
  • Projekte, Feste und Feiern und Aktivitäten im Jahreskreis werden gemeinsam demokratisch geplant und umgesetzt.